31. Mai 2020, 17:30 Uhr

Kaum online, müssen wir Lesley schon wieder aus der Vermittlung nehmen.
Wir haben ja auch sonst nichts zu tun, als uns veräppeln zu lassen :-(

Heute verstehe ich, warum Lesley noch kein Zuhause hat.
Wenn man mit jedem Tierschutz-Partner/Interessenten so umgegangen ist, wie mit uns, dann wundert es nicht, dass Lesley bislang nicht vermittelt wurde.

Am Mittwoch, also vor 5 Tagen!, wurde uns Lesley ans Herz gelegt. Auf Nachfragen erhielten wir zweierlei Infos: Einmal hieß es, Lesley läuft nicht gerne, geht nicht gerne spazieren. Andererseits hieß es, Lesley läuft gerne an der Leine und geht auch gerne spazieren, wenngleich altersbedingt keine großen Touren. Wohlgemerkt: Beide Infos kamen von ein und derselben Person. Nur über verschiedene Kanäle zu uns. Wir fragten also erneut nach und bekamen die Info: Doch ja, natürlich, Lesley kann an der Leine laufen und Spaziergänge sind kein Problem, im Gegenteil, die andere Info muss ein Missverständnis gewesen sein ..... und und und.

Und heute? Heute - so ganz plötzlich - heißt es nun doch, dass Lesley nicht gerne spazieren geht, den Garten nicht gerne verlässt und eine radikale Veränderung der Gewohnheiten (also eine Vermittlung nach Deutschland) ihr quasi mehr schaden als nützen würde.

Dies ist übrigens nicht der erste Fall. Bionda, die 12 Jahre alte Hündin, die bei einer Tierschützerin in Norditalien lebt ... bei ihr war es ebenso. Wir wurden gefragt, ob wir bei der Vermittlung helfen können und als wir Interessenten hatten und fragte, ob die Vermittlung noch aktuell ist, kam die Info, dass Bionda noch ein Zuhause sucht. Also haben wir die Interessentin informiert. Um zwei Tage später die Info aus Italien zu bekommen, dass man Bionda doch keinen Umzug mehr zumuten möchte.

Halloooo??? Ich weiß gar nicht, ob ich lachen oder verärgert sein soll. Ja, es kann sein, dass sich Hunde verändern, Umstände verändern. Und doch muss ich erwarten können, dass jemand, der verantwortlich für die Vermittlung eines Hundes ist, diesen auch beschreiben kann. Noch dazu, wenn der Hund in einer privaten Pflegestelle und nicht im Tierheim lebt. Und ich erwarte, verdammt noch mal, EHRLICHKEIT unter Tierschutzpartnern.

Keine LÜGEN! Denn diese Lügen schaden. Sie schaden anderen Hunden, die wir ob solcher Erfahrungen nicht in die Vermittlung nehmen. Sie schaden uns persönlich, weil wir Zeit vergeuden. Sie schaden unserem Tierschutzverein, weil wir uns dank solche "Tierschützer" unglaubwürdig machen. Und letztlich schaden solche Personen dem gesamten Auslandstierschutz, weil die Interessenten ihre Erfahrungen natürlich Familie, Freunden, Bekannten usw. schildern.

Wir finden solch ein Verhalten einfach schäbig!

Umso dankbarer sind wir, das wir auch sehr zuverlässige und ehrliche Tierschützer und Partner in Italien kennen bzw. haben 

Nein, es ist nicht zu verstehen. Nicht, dass diese liebe und unkomplizierte, anfangs etwas schüchterne Hündin sage und schreibe 9 Jahre im Tierheim sitzen musste und auch nicht, dass sie in den zwei Jahren seit ihrer Befreiung durch Tierschützer noch keine Familie fand.

Lesley kam 2009 ins Tierheim. Warum weiß man nicht, auch nicht, wie sie zuvor lebte. Dann verbrachte sie 10 Jahre als Unsichtbare hinter Gittern. 

Bis sie 2018 von Tierschützern entdeckt und zu einer privaten Pflegestelle in Italien kam, wo sie seither unter zahlreichen Hunden lebt. Es geht ihr dort zwar schon viel besser als im Tierheim und dennoch würden wir uns wünschen, dass wir für den Lebensabend noch eine Familie für Lesley finden. Einmal im Leben Nummer 1 sein, das hätte diese Hundeomi wahrlich verdient. 

Sie kann schon an der Leine laufen, geht auch gerne spazieren, ist stubenrein und wir sind zuversichtlich, dass Lesley es genießen wird, eine eigene Familie zu haben und gerne auch einen hündischen Partner.

Bei ihrer Ankunft auf der Pflegestelle in Italien wurde Lesley medizinisch gecheckt, der Leishmaniose-Test war zum Glück negativ und die Zähne wurden gereinigt und saniert. Insoweit ist sie also fit, nach erfolgter Tollwutimpfung die Reise nach Deutschland anzutreten. 

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eingestellt am 31. Mai 2020